Analyse: Deutschland bei Elektroauto weit hinter 15-Millionen-Ziel
Die Elektromobilität in Deutschland steht an einem Wendepunkt. Eine neue Datenanalyse von Motointegrator und dem Datenstudio DataPulse Research zeigt: Der Förderstopp für Elektroautos im Winter 2023 hat deutliche Spuren hinterlassen.Im Jahr 2024 sanken demnach die Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge um 27,4 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung. Damit rückt das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 15 Millionen E-Autos auf die Straßen zu bringen, in weite Ferne. Die aktuelle Prognose liegt bei nur rund 4,5 Millionen.Trotzdem gibt es Anzeichen für eine Erholung: Im ersten Quartal 2025 stiegen die Neuzulassungen wieder leicht. Das Niveau blieb jedoch sehr niedrig. Insgesamt sind in Deutschland inzwischen 2,62 Millionen E-Fahrzeuge zugelassen, davon 1,65 Millionen vollelektrisch.Während sich der Bestand in den westlichen Bundesländern auf 3,43 Prozent aller Pkw beläuft, liegt der Anteil im Osten bei lediglich 1,82 Prozent. Besonders gering ist der Bestand in Landkreisen in Sachsen-Anhalt, Thüringen oder dem Altenburger Land, während Metropolregionen wie Stuttgart, München, Wolfsburg oder auch Berlin zu den Spitzenreitern zählen.In Sachen Ladeinfrastruktur liegt der Osten vorn: Thüringen , Sachsen und Sachsen-Anhalt weisen bundesweit das beste Verhältnis von E-Autos zu öffentlichen Ladepunkten auf – deutlich vor Nordrhein-Westfalen oder dem Saarland . Für die bereits zugelassenen Fahrzeuge bestehen gute Voraussetzungen für regelmäßiges, öffentliches Laden, bei gleichzeitig moderater Auslastung. Viele Regionen in den östlichen Bundesländern sind der Analyse zufolge strukturell gut vorbereitet, um ein Wachstum der E-Mobilität künftig aufzufangen.Neben der steuerlichen Befreiung bis 2030 profitieren E-Auto-Halter auch von geringeren laufenden Kosten. Ein durchschnittlicher Elektro-Kompaktwagen verursacht laut den Studienautoren etwa halb so hohe Energiekosten pro 100 Kilometer wie ein vergleichbarer Benziner. Auch bei Wartung und Kfz-Steuer biete der Umstieg klare finanzielle Vorteile.Die aktuelle Ausgabe der Studie „Autonation im Wandel – Update 2025“ zeigt: Der deutsche E-Automarkt befindet sich in einer Umbruchphase, weg von staatlicher Förderung, hin zu einem marktgetriebenen Modell. Doch die Unterschiede zwischen Ost und West bleiben groß, der Wettbewerb verschärft sich und die Zeit, um die politischen Ziele zu erreichen, wird knapp.