Europäisches Forschungsprojekt entwickelt 1.200-Volt-Antrieb für E-Autos
Elektroantriebe der Zukunft: Neue Maßstäbe dank höherer SpannungDas vom AIT Austrian Institute of Technology geleitete europäische Forschungsprojekt "Enlighten" hat sich zum Ziel gesetzt, ei
Elektroantriebe der Zukunft: Neue Maßstäbe dank höherer Spannung
Das vom AIT Austrian Institute of Technology geleitete europäische Forschungsprojekt "Enlighten" hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Generation von Elektroantrieben mit einer Betriebsspannung von 1.200 Volt zu entwickeln. Bisher sind im Volumenmarkt üblicherweise 400 Volt verbreitet, aber Hersteller von hochwertigen Elektrofahrzeugen setzen vermehrt auf 800 Volt. Das AIT erklärt, dass durch eine höhere Spannung nicht nur eine gesteigerte Leistung und Effizienz erreicht werden kann, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität beeinflusst wird. Von Fahrzeugherstellern und Zulieferern bis hin zu Ladeinfrastrukturbetreibern und Endnutzern entstehen neue Möglichkeiten und Herausforderungen.
Innovation durch höhere Spannung und rückwärtskompatibilität
Das Enlighten-Konsortium, bestehend aus Forschungseinrichtungen, Industriepartnern und Hochschulen, entwickelt eine fortschrittliche elektrische Systemarchitektur als Basis für einen innovativen Antriebsstrang. Dieser wird speziell für ein C-Segment-Fahrzeug entworfen und bis zur Technologie-Reifegradstufe TRL5 demonstriert. Das Enlighten-System umfasst verschiedene Komponenten, die eine optimale Balance zwischen Leistung und Energieeffizienz ermöglichen sollen. Dazu zählt ein duales Hochvolt-Batteriesystem mit dynamischer Spannungsumschaltung während der Fahrt, ein integrierter Motor-Inverter-Antriebsstrang mit hoher Effizienz und kompakter Bauweise, ein hocheffizienter DC/DC-Wandler zur flexiblen Anpassung der Systemspannung, ein AC/DC-fähiges Onboard-Ladegerät und eine leistungsfähige Power Distribution Unit für eine intelligente Energieverteilung im Fahrzeug.
Gallium-Nitrid-Halbleitertechnologie für maximale Effizienz
Durch den Einsatz modernster Gallium-Nitrid-Halbleitertechnologie werden Leistungsverluste minimiert, die Effizienz maximiert und die Anforderungen an Kühlung und Bauraum verringert. Die Systemarchitektur des Enlighten-Projekts setzt damit neue Maßstäbe für zukünftige Elektrofahrzeuge und übertrifft den aktuellen Stand der Technik deutlich. Die Entwicklungen von Enlighten können dazu beitragen, die Elektromobilität noch effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Herausforderungen und Chancen für die Elektromobilität
Die Einführung einer höheren Betriebsspannung von 1.200 Volt bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Elektromobilität mit sich. Einerseits können leistungsfähigere und effizientere Elektroantriebe entwickelt werden, die eine größere Reichweite und kürzere Ladezeiten ermöglichen. Andererseits müssen bestehende Ladeinfrastrukturen angepasst und weiterentwickelt werden, um die höhere Spannung zu unterstützen. Zudem müssen Fahrzeughersteller und Zulieferer ihre Produktion und Entwicklung entsprechend anpassen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Insgesamt bietet die Entwicklung von Elektroantrieben mit höherer Spannung jedoch viele Potenziale für die Zukunft der Elektromobilität.
Fazit: Innovatives Projekt für die Elektromobilität
Das Projekt "Enlighten" des AIT Austrian Institute of Technology zeigt, dass die Entwicklung von Elektroantrieben mit höherer Spannung ein vielversprechender Weg ist, um die Elektromobilität weiter voranzutreiben. Durch eine optimale Balance zwischen Leistung und Energieeffizienz können leistungsfähigere und nachhaltigere Antriebssysteme realisiert werden. Die Herausforderungen, die mit der Einführung einer höheren Spannung einhergehen, können durch gezielte Anpassungen und Weiterentwicklungen bewältigt werden. Insgesamt bietet die Entwicklung von Elektroantrieben mit höherer Spannung viele Chancen für die Zukunft der Elektromobilität.