Ford Puma Gen-E: Mehr Komfort wichtiger als mehr Reichweite
Als drittes neues Elektroauto für Europa neben dem SUV Explorer und dem Crossover Capri im Mittelklassesegment bietet Ford eine reine Batterieversion des neuen Puma an. Das Kompakt-SUV hat mit unter 400 Kilometern pro Ladung eine eher mittelmäßige Reichweite, der Hersteller hält das aber mit Blick auf das Gesamtpaket für in Ordnung.„Wir hätten den Doppelboden verlängern können, um eine größere Batterie zu erhalten, aber wir wollten stattdessen Komfort“, sagte Christian Wilms von Ford gegenüber Automotive News Europe. Man habe außerdem entschieden, dass der Elektro-Puma die gleiche Bodenfreiheit wie das Verbrennungsmodell haben werde.Die schon bekannte „MegaBox“ im Kofferraum wächst beim Elektroauto zudem zur neuen „GigaBox“. Das Kofferraumvolumen legt dadurch auf 523 Liter bei aufrechter Rücksitzbank zu – mehr als manch größere SUV-Modelle zu bieten haben. Hier Akkus unterzubringen, wurde mit Blick auf die Unfallsicherheit ausgeschlossen. Außerdem hat Ford so die Möglichkeit, den Platz für einen zweiten Elektromotor im Heck zu nutzen – ob es eine Allradversion des elektrischen Puma geben wird, ist allerdings noch offen.Das Batteriepaket des Puma wird auch von den vollelektrischen Versionen der beiden Ford-Transporter Courier und Tourneo verwendet, die neben dem Puma Gen-E im rumänischen Werk Craiova gebaut werden. Dort sollten ursprünglich 150.000 Akkupacks pro Jahr hergestellt werden, das wurde aber aufgrund der zuletzt schwächelnden Nachrage nach E-Autos reduziert.„Das war vor drei bis vier Jahren geplant, als alle von der Elektromobilität begeistert waren“, erklärte Dan Ghirisan, Leiter der Fahrzeugmontage bei Craoiva, gegenüber Automotive News Europe. „Es ist viel niedriger als erwartet. Aber wir werden dieses Jahr sehen.“ Die Batterie-Montagelinie sei flexibel genug, um durch eine Aufstockung des Personals und die Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit auf die 150.000er-Marke hochzufahren.Ab 36.900 Euro in DeutschlandDer vollelektrische Puma Gen-E ist seit Ende 2024 zum Einstiegspreis von 36.900 Euro bestellbar. Mit seiner Batterie mit 43 kWh Speicherkapazität kommt das Modell auf eine WLTP-Reichweite von bis zu 376 Kilometern. An einer Gleichstrom-Schnellladesäule lädt die Antriebsbatterie in 23 Minuten von zehn auf 80 Prozent ihrer Kapazität auf.Mit dem 123 kW/167 PS starken E-Motor vorn geht es in dem 4,21 Meter langen Wagen in 8,0 Sekunden von null auf 100 km/h und weiter bis 160 km/h. Die neue elektrische Fahrzeugarchitektur ermögliche einen „hocheffizienten“ Betrieb, wie der Energiebedarf von 13,1 kWh/100 km unterstreiche, wirbt Ford.Das Exterieurdesign übernimmt die Anmutung der konventionell angetriebenen Puma-Varianten mit Benzinmotoren, den Auftritt hat Ford aber in Details verfeinert. Vorn zeigt der Puma Gen-E eine geschlossene Front, die Ähnlichkeiten mit Fords großem Elektro-SUV Mustang Mach-E aufweist. Ein neuer Heckspoiler und aerodynamisch gestaltete Leichtmetallräder geben weitere optische Hinweise auf den E-Antrieb.