
Kfz-Gewerbe kritisiert Habeck: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck habe auf der kürzlich abgehaltenen Industriekonferenz seines Hauses eine weitere wichtige Gelegenheit vertan, konkrete und dringend benötigte Maßnahmen zur Stärkung der Automobilwirtschaft anzukündigen, kritisierte das deutsche Kfz-Gewerbe.Angesichts drohender Strafzahlungen in Milliardenhöhe bei Nichteinhaltung der 2025 anstehenden deutlichen Senkung der CO2-Flottengrenzwerte sowie der anhaltenden Kaufzurückhaltung bei E-Autos seien Impulse seitens der Politik zur Belebung der schleppenden Automobilkonjunktur zu Beginn des kommenden Jahres überfällig, so der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe .„Die Zeit des Nachdenkens ist vorbei. Jetzt ist eine Zeit des Handelns gefragt“, sagte ZDK-Präsident Arne Joswig. „Seit dem Auslaufen des Umweltbonus hatte Bundesminister Habeck ein ganzes Jahr Zeit, um sich Maßnahmen zur Belebung der Automobilwirtschaft zu überlegen. Es kann doch nicht sein, dass er erst jetzt damit anfängt.“Auf der „Industriekonferenz 2024“ sprach Eröffnungsredner Habeck von „großen Herausforderungen“ für die Industrie und der Notwendigkeit, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu „stärken“. Er sei aber einmal mehr konkrete Beweise schuldig geblieben, bemängeln die Lobbyisten.Auf Unverständnis bei dem Verband stieß die Erklärung von Habeck: „Für die Automobilindustrie… würde ich ebenfalls einige Maßnahmen sehen. Wir dürfen nicht wieder ein Strohfeuer machen, wie Abwrackprämie oder Umweltbonus. Aber wir können die Rahmenbedingungen zum Fahren natürlich noch verbessern. Vor allem die Europäische Union ist dort gefragt“, wird der Grünenpolitiker mit Blick auf die Themenfelder Ladesäulen und bi-direktionales Laden zitiert.„Die Erkenntnis, Dinge jetzt europäisch lösen zu wollen, kommt viel zu spät. Im Gegenteil, Deutschland hat durch seine Überambition, die Klimaschutzziele schon 2045 erreichen zu wollen, im Grunde genommen nichts an konkreten Handlungsoptionen eingeleitet“, so Joswig.